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Kurzinfo Stefan Fichtel
Eigentlich habe ich Illustration studiert, dann aber erst einmal 15 Jahre als Infografiker gearbeitet. Allerdings habe ich schon immer meine Illustrationen auch in den Infografiken versucht mit einzusetzen. Seit einem Jahr konzentriere ich mich wieder stärker auf die Illustration. Zu meinen Kunden gehören überwiegend große Firmen, ich habe aber auch sehr kleine Auftraggeber in meinem Portfolio, z.B. meine Tochter. Sie hat wohl auch die höchsten Ansprüche an meine Arbeit.
10 persönliche Fragen an den Illustrator Stefan Fichtel
Wann wusstest du, dass du Illustrator sein willst? Wie kam es dazu?
Ich wollte schon immer Illustrator und Karikaturist werden. Ich habe schon sehr früh angefangen zu zeichnen und irgendwie war für mich immer klar, dass das wohl der einzige Beruf ist, der für mich in Frage kommt.
Welche eine Sache hättest du gerne schon beim Start in den Beruf als Illustrator gewusst?
Obwohl ich Diplom Illustrator bin, hatte ich keine wirkliche Ahnung, was mich erwartet. Und obwohl ich gar kein so schlechtes Studium abgelegt habe, war es am Anfang nahezu unmöglich mit Aufträgen Geld zu verdienen. Ich hatte auch überhaupt keine Ahnung von betriebswirtschaftlichen Fragen und wie man sinnvoll Angebote und Nutzungsrechte kalkuliert. Ich denke das ist eigentlich das wichtigste, das man wissen muss bevor man anfängt sich selbständig zu machen. Man wird in der Medienwelt doch sehr leicht über den Tisch gezogen. Insgesamt kommt es auch auf ein gutes Netzwerk an, auch das war mir anfangs nicht bewusst. ich dachte mir: was gut ist setzt sich schon durch. Das kann allerdings dauern.
Was wärst du, wenn du nicht Illustrator wärst?
Vielleicht Sachbuchautor, oder Lehrer. Meine Leidenschaft ist es schon Dinge zu erklären, zu zeigen wie diese funktionieren, oder wie Prozesse zusammenhängen. Wenn ich also nicht gestalterisch tätig sein könnte, würde ich das zumindest kommunikativ irgendwie umsetzen wollen.
Gibt es eine Illustration von dir, die die Welt verändert hat?
Ja es gibt vor allem eine Infografik, die das getan hat. Es ist ein Vergleich der zeigt, wie groß die Erdkugel ist und wie groß die Kugeln im Vergleich dazu wären, die Wasser und Luft repräsentieren. Man hat keine Ahnung, wie wenig das im Vergleich zum Erdvolumen tatsächlich ist. Ansonsten bin ich ein riesen Comic-Fan. Am meisten hat mich sicherlich Miguelanxo Prado beeinflusst. „Der tägliche Wahn“ ist schon eine hervorragende Serie. Inhaltlich und zeichnerisch.
Nach Astronauten haben Illustratoren den einsamsten Beruf. Wie gehst du damit um?
Das war mir bis zu dieser Frage nur nicht wirklich bewusst. Aber es stimmt. Man muss sich dann eben aktiv daran denken sich mit anderen auszutauschen, das ist sicherlich schwierig. Aber generell genieße ich das allein sein auch. Es hat auch den Vorteil, dass man sich während der Arbeit sehr frei fühlen kann.
Wer hat dir die Illustration oder den Beruf des Illustrators betreffend besonders viel beigebracht?
Das kann ich nicht sagen. Ich glaube schon, dass das meiste „learning by doing“ war. Ich gehe sehr kritisch mit meinen Arbeiten um und versuche mich ständig weiter zu entwickeln. Es soll nicht arrogant klingen, aber das meiste habe ich mir wahrscheinlich durch Beobachtung und Reflexion selbst beigebracht. Illustration hat sehr viel mit emotionalem Ausdruck zu tun. Diese Emotionen präzise in einer Zeichnung zu repräsentieren, das ist einfach auch vorwiegend ein Akt der Übung und Selbstreflexion. Da kann einem keiner helfen…
Gibt es Illustratoren, die für dich ein Vorbild sind? Wenn ja, warum gerade diese. Wenn nein, wie verbesserst du dich, wie lernst du dazu?
Alle Grafiker und Illustratoren haben irgendetwas, von dem man lernen kann. Es gibt sicher Leute die unglaublich gut zeichnen. Aber auch die „schlechtesten“ Leute können super Ideen haben. Ich habe kein spezielles Vorbild. Man kann wirklich alles anschauen. Es kommt darauf an, dass man lernt zu sehen, was die anderen in ihren Arbeiten gut gemacht haben und ob es etwas wäre mit dem man seine eigenen Arbeiten bereichern kann.
Würdest du auch noch als Illustrator arbeiten, wenn du eine Million auf dem Konto hättest?
Ich würde nur noch und ausschließlich als Illustrator arbeiten…
Warum ist Berlin eine großartige Stadt für Illustratoren?
Ich weiß gar nicht ob das so eine großartige Stadt für Illustratoren ist. Wie gesagt, es ist der einsamste Beruf der Welt. Der Vorteil davon ist, man kann ihn überall ausüben. Für mich hat Berlin keine besondere Funktion. Die Stadt hat mir das Leben als Illustrator nicht einfacher gemacht. Eher schwieriger, da Berlin aufgrund seiner Größe auch sehr unpersönlich, vergesslich, schnelllebig und illoyal ist. Und die Konkurrenz ist doch sehr hoch…
Welche Bildmotive in Berlin reizen dich als Illustrator am meisten?
Auch hier ziehe ich keine besonderen Bilder aus Berlin. Ausschlaggebend ist ja der Stoff mit dem man sich auseinandersetzt. Der gibt die Bilder vor und dass da ausgerechnet Motive aus Berlin reinpassen, ist doch eher selten. Am ehesten wären es Bilder wie sie Peter Fox in „Stadtaffe“ besingt.
Hast du mal jemanden mit einer Illustration wirklich verzaubert?
Ich denke schon, dass das mehr als einmal gelungen ist. Das letzte Mal ist auch noch gar nicht so lange her. Es war ein 70er Geburtstag und die Äußerung war: „So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erhalten…“
Du kannst ein Jahr lang bezahlt an einem Illustrations-Projekt arbeiten? Welches wählst du?
Durch die Corona-Krise habe ich das schon gemacht. Es war zwar nicht bezahlt, aber ich habe ein Jahr daran gearbeitet. Lustig, dass ausgerechnet diese Frage kommt. Die Ergebnisse kann man sich hier anschauen, denn das Projekt geht weiter: www.stefanfichtel.de